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Fake oder Fakt?

Das Netz ist voll mit Fakes und Halbwahrheiten. Mit ein paar Tricks fällst du nicht darauf hinein

Diese Nachrichten werden oft mit vielen Rufzeichen verbreitet, sie machen wütend und nicht selten steht zu Beginn: „Skandal“, „Alarm“ oder „Frechheit“: Fake News (absichtliche Falschmeldungen) konnten noch nie so einfach transportiert werden wie heute. Das Ziel der Absender: Sie verfolgen politische oder finanzielle Interessen. Politische Extremisten versuchen, Stimmung zu machen, indem sie etwa Hass gegen bestimmte Minderheiten schüren. Am besten bleibst du kritisch und prüfst nach.

Wir können drei Arten von Fakes unterscheiden:

• (Bösartige) Scherze

• Betrug und Phishing

• Politische Propaganda

Harmlos ist nur die erste Form der Falschinformationen. Dazu zählen bösartige Scherze, etwa über Größen der Society. Immer wieder wird das Gerücht verbreitet, ein Promi wäre kürzlich ums Leben gekommen – das ist unter anderem dem US-Rapper Kanye West passiert. Das Gerücht lässt sich leicht widerlegen, der Schaden ist gering. Gefährlicher sind betrügerische Fakes: Da werden dir große Gewinne versprochen oder du wirst eingeladen, auf einen Link zu klicken. Vorsicht: Oft geht es darum, Daten von dir zu stehlen oder einen Virus zu installieren.

In Wahlkämpfen werden politische Fakes genützt, um die Chancen eines Kandidaten zu minimieren. So wurde etwa im Präsidentschaftswahlkampf 2016 über den heutigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen die Falschnachricht in Umlauf gebracht, er habe Krebs. Das Gerücht verbreitete sich dermaßen schnell, dass Van der Bellen öffentlich einen ärztlichen Befund vorlegte – das Ergebnis: Kein Krebs. Die falsche Behauptung wurde damals von einem anonymen Blog aufgestellt und in Netzwerken wie Facebook tausendfach geteilt. Wer dahintersteckte, ist bis heute unklar. Der Plan war offensichtlich, die Wählerinnen und Wähler davon abzubringen, den Kandidaten zu wählen. Denn wer Krebs hat, könnte womöglich nicht fit genug sein, dieses wichtige Amt zu bekleiden. Ein äußerst bösartiger Fake, der aufgeklärt werden konnte. Auch über Flüchtlinge kursieren viele Gerüchte – etwa, dass sie kostenlose Handys von der Hilfsorganisation Caritas bekämen. Das ist falsch.

 

Das kannst du tun, wenn du Zweifel hast, ob eine Meldung stimmt:

• Überprüfe, woher die Information kommt: Wer verbreitet die Nachricht – ein seriöses Medium, eine Privatperson oder ein anonymes Blog? Frage dich: Ist der Poster politisch aktiv und verfolgt er ein gewisses Interesse?

• Sieh dir an, ob der Artikel eine Quelle für seine Behauptungen anführt. Wird eine Behörde wie das Innenministerium zitiert, erhöht das die Glaubwürdigkeit. Aber Achtung: Natürlich kann auch das Zitat ein Fake sein. Um möglichst sicher zu gehen, kannst du checken, ob die Primärquelle (in dem Fall das Innenministerium) die Behauptung auf ihrer Website stützt.

• Schau nach, ob seriöse Medien ebenfalls berichten. Kursiert die Meldung nur auf einem privaten Facebook-Profil oder anonymen Blog, solltest du skeptisch sein. Rufe mimikama.at auf – dort werden laufend aktuelle Fakes entlarvt

 

Quiz

Du landest auf einem Blogbeitrag. Dort wird erklärt, dass in deiner Stadt ein terroristischer Anschlag verübt werden soll. Auf mimikama.at und  anderen Faktenchecker-Seiten steht nichts darüber. Wie gehst du vor?

A Da der Beitrag nicht als Fake enttarnt wurde, gehe ich davon aus, dass die Information wahr ist – und treffe die  nötigen Sicherheitsvorkehrungen für den Anschlag.

B Ich sehe mir an, welche Quellen das Blog für seine Behauptungen nennt und überprüfe, ob seriöse Medien darüber berichten.

C Ich suche im Impressum des Blogs nach einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer des Betreibers, um ihn  zu fragen, ob die Meldung stimmt.

Über einen Messenger schreibt dir eine alte Bekannte: „Hey! Hast du dieses irre Foto von dir schon gesehen? Hier ist es: Klicke auf den Link.“ Was tust du?

A Die Nachricht klingt nicht vertrauenswürdig, ich vermute dahinter einen Phishing-Versuch. Ich klicke nicht auf den Link und informiere die Bekannte, dass sie anscheinend  Spam-Meldungen versendet.

B Ich klicke auf den Link, um herauszufinden, ob wirklich ein fragwürdiges Foto von mir online ist. Schließlich will ich ja wissen, wer das Bild verbreitet und wie ich es löschen lassen kann.

C Ich freue mich, dass mir die alte Bekannte schreibt und klicke auf den Link – mal sehen, welches Foto sie mir da geschickt hat.

Auf Facebook schreibt ein User: „Achtung!!! Schießerei im örtlichen Einkaufszentrum. Tote und Verletzte, Täter noch nicht gefasst!!!“

A Egal, ob Fake oder Fakt: Es geht um Leben und Tod, deshalb teile ich das Posting sofort. Ich kläre später, ob es stimmt.

B Das Posting ist ganz klar ein Fake. Das erkennt man schon an den vielen Rufzeichen. Ich ignoriere das Posting deshalb.

C Ich weiß nicht, ob es stimmt. Der Poster ist mir als einzige Quelle jedenfalls zu wenig. Ich könnte die örtliche Polizei kontaktieren oder auf seriösen Nachrichtenseiten nachsehen.

 

Auflösung: hier klicken

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